Zitrusmanie. Goldene Früchte in fürstlichen Gärten
Wir alle kennen sie als Früchte aus dem Supermarkt: Orangen, Pampelmusen, Mandarinen und Zitronen. Vor drei Jahrhunderten bildeten immergrüne Pomeranzen-, Zitronen- und Orangenbäume ein fürstliches Statussymbol. In der Barockzeit kam kein repräsentativer Garten ohne die teuren Gewächse aus. Sie standen für die Unsterblichkeit einer Dynastie und wurden leidenschaftlich gesammelt.
Die fürstliche Sammelwut hat ihren Ursprung in dem antiken Mythos vom Raub der Goldenen Äpfel aus dem Garten der Hesperiden durch den tapferen Helden Herkules. In seiner Nachfolge sahen sich barocke Fürsten, die keine Mühen und Mittel scheuten, um die Überwinterung der frostempfindlichen Zitruspflanzen zu gewährleisten. Eigens dafür errichtete prachtvolle Orangeriegebäude setzten wichtige bauliche Akzente in ihren Parkanlagen. Die Zitrusmanie erfasste auch das Bürgertum, das sich allerorten mit Pomeranzengärten schmückte. Wer es sich leisten konnte, ließ die Früchte und Blüten zu Parfüm, Heilmitteln oder Kochzutaten verarbeiten.
Die Ausstellung im Museum für Gartenkunst beleuchtet mit Gemälden, dekorativen Grafiken, Skulpturen, Porzellan, Modellen und aufwändig illustrierten Schriften facettenreich die Leidenschaft für Zitrusfrüchte zwischen dem 16. und dem 19. Jahrhundert.
Zum ersten Mal werden auch Schloss Benrath, Düsseldorf sowie das Rheinland als Orte fürstlicher Orangeriekultur dargestellt. Historische Zitrussorten, die in Kübeln im Innenhof des östlichen Kavalierflügels sowie rund um das Schloss aufgestellt sind, geben den Besucher:innen einen unmittelbaren Eindruck von der Vielfalt dieser goldenen Früchte. Sie erwartet zudem ein sehr umfangreiches und außergewöhnliches Begleitprogramm für Groß und Klein, das zeitnah auf der Website verfügbar sein wird.